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Faszination der Technik-Berufe live erleben
Abschlussveranstaltung heute bei Bosch Rexroth in Lohr am Main
Nach der Bildungs-Zwangspause: Begeisterung für technische Ausbildungsberufe
Nach dem Lockdown brauchen Jugendliche eine Chance, sich um ihre Zukunft zu kümmern: 15 Schülerinnen von 12 bis 14 Jahren aus der Region schnupperten in den letzten fünf Tagen im „Mädchen für Technik-Camp“ bei Bosch Rexroth in Lohr am Main in verschiedene Ausbildungsberufe hinein.
Bei dem Camp im Rahmen der Initiative „Technik – Zukunft in Bayern 4.0“ des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. und der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm haben die Mädchen den handwerklichen und technischen Umgang mit Holz, Metall und Elektronik ausprobiert. Sie haben gelötet, gebohrt, gefeilt – und herausgefunden, wie viel Spaß ihnen Technik macht.
Fokus trotz Corona: Anteil an weiblichen Beschäftigten steigern
Heute zeigten die Teilnehmerinnen ihren Eltern und weiteren Gästen ihre Werkstücke und berichteten von ihren Erfahrungen während des Camps. Obwohl die Abschlussveranstaltung digital stattfand, war die Begeisterung der Mädchen deutlich spürbar. Für Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, Bertram Brossardt, ist damit ein wichtiges Ziel des „Mädchen für Technik-Camps“ erreicht. Denn ungeachtet der Corona-Pandemie wollen die Arbeitgeber den Anteil an weiblichen Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie – derzeit rund 25 Prozent – steigern.
„Um im internationalen Wettbewerb weiterhin einen Spitzenplatz einzunehmen, brauchen die bayerischen Unternehmen auch in Zukunft hochqualifizierte Nachwuchskräfte“, sagte Brossardt anlässlich des Camps. Nicht nur die Unternehmen profitieren von der Entscheidung für einen technischen Beruf: „Gerade die bayerische Metall- und Elektroindustrie bietet Mädchen hervorragende Ausbildungs- und Berufsperspektiven. Deshalb engagieren wir uns seit Jahren für Projekte wie die ,Mädchen für Technik-Camps‘, die Schülerinnen frühzeitig Technik-Berufe nahebringen“, so Brossardt.
Attraktive technische Berufe
Bosch Rexroth zählt zu den ersten Unternehmen, die nach der Corona-Zwangspause ihre Tore wieder für eines der bbw-Camps geöffnet haben. „Mädchen sind sowohl in den technischen Ausbildungsberufen als auch Studiengängen noch immer unterrepräsentiert. Ein Grund dafür ist, dass Technik eher mit männlichen als weiblichen Attributen verbunden wird und viele Mädchen glauben, dass diese Berufe nicht zu ihnen passen. Dabei sind technische Berufe sehr abwechslungsreich, gut bezahlt und zukunftssicher – also perfekt geeignet für einen späteren Berufseinstieg“, erklärte Andrea Goebbels, Leiterin der Ausbildung bei Bosch Rexroth in Lohr. „Darum freuen wir uns, dass die Mädchen im Camp die Faszination der Technik-Berufe bei Bosch Rexroth live erleben und ausprobieren können.“
Bei Zita, Anna und Romina ist diese Faszination angekommen: „Das Camp hat mich in meinem Berufswunsch bestärkt“, sagte die 13-jährige Zita. Sie werde „mit Sicherheit was Handwerkliches und Technisches machen – auf keinen Fall im Büro. Es könnte durchaus sein, dass es was mit Metall ist!“ Der zwölfjährigen Anna hat besonders gut gefallen, „dass wir hier Arbeiten ausprobieren können, die wir daheim nicht machen können – hier haben wir die Hilfe der Azubis und die Maschinen.“ „Ich möchte ganz viele verschiedene Berufe kennenlernen und eine technische Ausbildung ist auf jeden Fall in der engeren Wahl“, sagte die 14-jährige Romina.
Über 3.800 Teilnehmerinnen seit 2002
Die „Mädchen für Technik-Camps“ sind eines von 16 Angeboten der Bildungsinitiative „Technik – Zukunft in Bayern 4.0“, die Kinder und Jugendliche für Technik begeistern will. Seit 2002 haben bayernweit über 3.800 Schülerinnen bei den – fast immer ausgebuchten – „Mädchen für Technik-Camps“ mitgemacht. Auch in diesem Jahr tauchen voraussichtlich 100 Schülerinnen in insgesamt neun Camps in die Welt der Technik ein. Das Angebot ist bis auf An- und Abreise kostenfrei.
Hinter den „Mädchen für Technik-Camps“ stehen das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. und die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm. Auch das bayerische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt.
Weitere Informationen zu den Camps gibt es unter www.tezba.de.