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31.07.2020 , Mädchen für Technik-Camp

Schülerinnen entdecken Technikwelt bei Brose

Ferienerlebnis trotz Corona: für technische Ausbildungsberufe begeistern

Nach dem Lockdown brauchen Jugendliche eine Chance, sich um ihre Zukunft zu kümmern: Neun Schülerinnen von 12 bis 14 Jahren aus der Region schnupperten in den letzten vier Tagen im „Mädchen für Technik-Camp“ bei Brose in Coburg in die Welt der Technik hinein.

Bei dem Camp im Rahmen der Initiative „Technik – Zukunft in Bayern 4.0“ des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. und der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm haben die Mädchen die Ausbildungsberufe Werkzeugmechanikerin, Mechatronikerin und Technische Produktdesignerin kennengelernt. Sie haben gelötet, gebohrt, gefeilt, selbst einen Würfel, eine Blume und ein Brettspiel hergestellt – und herausgefunden, wie viel Spaß Technik macht. 

Fokus trotz Corona: Anteil an weiblichen Beschäftigten steigern

Heute zeigten die Teilnehmerinnen ihren Eltern und weiteren Gästen ihre Werkstücke und berichteten von ihren Erfahrungen während des Camps. Die Begeisterung der Mädchen war deutlich spürbar. Für Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, Bertram Brossardt, ist damit ein wichtiges Ziel des „Mädchen für Technik-Camps“ erreicht. Denn ungeachtet der Corona-Pandemie wollen die Arbeitgeber den Anteil an weiblichen Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie – derzeit rund 25 Prozent – steigern. 

 „Um im internationalen Wettbewerb weiterhin einen Spitzenplatz einzunehmen, brauchen die bayerischen Unternehmen auch in Zukunft hochqualifizierte Nachwuchskräfte“, sagte Brossardt anlässlich des Camps. Nicht nur die Unternehmen profitieren von der Entscheidung für einen technischen Beruf: „Gerade die bayerische Metall- und Elektroindustrie bietet Mädchen hervorragende Ausbildungs- und Berufsperspektiven. Deshalb engagieren wir uns seit Jahren für Projekte wie die ,Mädchen für Technik-Camps‘, die Schülerinnen frühzeitig Technik-Berufe nahebringen“, so Brossardt. 

Attraktive technische Berufe

Der Automobilzulieferer Brose zählt zu den ersten Unternehmen, die nach der Corona-Zwangspause ihre Tore wieder für eines der bbw-Camps geöffnet haben. „Wir haben bei Brose ein entsprechendes Hygienekonzept entwickelt und freuen uns, dass wir den Teilnehmerinnen dieses Ferienerlebnis ermöglichen können. Unsere Auszubildenden zeigen den Mädchen, dass technische Berufe abwechslungsreich sind, Spaß machen und eine attraktive berufliche Perspektive bieten. Durch die praktischen Aufgaben gewinnen die Zwölf- bis 14-Jährigen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten, sie erhalten Einblicke in unsere moderne Arbeitswelt und erweitern vielleicht sogar ihr Berufsspektrum“, erläuterte Michael Stammberger, Leiter Ausbildung Brose Gruppe.  

Bei Milla, Carlotta und Sarah ist das Konzept aufgegangen: „Ich könnte mir gut vorstellen einen handwerklichen Beruf zu lernen. Schrauben, Bohren und Löten macht echt Spaß!“, sagte die zwölfjährige Milla. Die gleichaltrige Carlotta fügte hinzu: „Die genaue und präzise Arbeit fand ich wirklich interessant. Und etwas, das man selbst hergestellt hat, in der Hand zu halten ist eine tolle Erfahrung!“ Sarah, 14, hat gemerkt, dass sie „später mal nicht den ganzen Tag am Computer sitzen“ möchte: „Deswegen spricht mich die Ausbildung zur Mechatronikerin umso mehr an.“

Über 3.800 Teilnehmerinnen seit 2002

Die „Mädchen für Technik-Camps“ sind eines von 16 Angeboten der Bildungsinitiative „Technik – Zukunft in Bayern 4.0“, die Kinder und Jugendliche für Technik begeistern will. Seit 2002 haben bayernweit über 3.800 Schülerinnen bei den – fast immer ausgebuchten – „Mädchen für Technik-Camps“ mitgemacht. Auch in diesem Jahr tauchen voraussichtlich 100 Schülerinnen in insgesamt neun Camps in die Welt der Technik ein. Das Angebot ist bis auf An- und Abreise kostenfrei.

Hinter den „Mädchen für Technik-Camps“ stehen das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. und die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm. Auch das bayerische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt. 

Weitere Informationen zu den Camps gibt es unter www.tezba.de.

 

Über Technik – Zukunft in Bayern 4.0

Die Bildungsinitiative „Technik – Zukunft in Bayern 4.0“ verfolgt seit dem Jahr 2000 ein Ziel: Kinder und Jugendliche für Technik zu begeistern. In vielen Projekten – vom Kindergarten- und Schulalter bis zum Übergang in Ausbildung oder Studium – soll das Interesse der Teilnehmer*innen für technische, naturwissenschaftliche und digitale Zusammenhänge geweckt werden. Möglich machen das die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm (Hauptförderer) und ‚Wirtschaft im Dialog‘ im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. (Träger). Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert ebenfalls die Initiative. Weitere Informationen: www.tezba.de

Über das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. wurde 1969 von den Bayerischen Arbeitgeberverbänden gegründet und ist gemäß seiner Satzung im gesellschaftspolitischen Auftrag tätig. Die gemeinnützige Organisation ist heute eines der größten Bildungsunternehmen in Deutschland. Unter dem Dach des bbw e. V. sind 17 Bildungs-, Integrations- und Beratungsorganisationen mit rund 10.500 Mitarbeiter*innen tätig – vor allem in Bayern, aber auch bundesweit sowie international in 25 Ländern auf vier Kontinenten. Das bbw bietet sowohl frühkindliche Betreuung, Aus- und Weiterbildung für öffentliche Auftraggeber und Unternehmen als auch ein Studium an der Hochschule der Bayerischen Wirtschaft. Zum Portfolio gehören zudem Dienstleistungen wie Zeitarbeit und eine Transfergesellschaft.

Projektleiterin „Mädchen für Technik-Camp“ beim Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.: 

Doreen Dambacher, Telefon: 089 44108-129, E-Mail. Aktuelle Termine und Informationen unter www.tezba.de