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08.12.2020 , SCHULEWIRTSCHAFT Netzwerk

14. Passauer Ausbildungsmesse in digitalem Gewand

Onlineplattform bietet Chat- und Like-Funktion – Firmen können sich noch anmelden

Die für den 12. und 13. März 2021 geplante 14. Passauer Ausbildungsmesse wird angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie nicht in der Passauer Dreiländerhalle durchgeführt werden, sondern digital stattfinden. Getreu dem Motto „Ausbildung sichert Zukunft!“ bietet der Arbeitskreis SchuleWirtschaft für die Woche vom 15. bis 19. März 2021 zusammen mit seinen Kooperationspartnern ein digitales Messekonzept an und will damit einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Region leisten.

 „Die Passauer Ausbildungsmesse ist mit 11000 Messebesuchern und über 120 Ausstellern von überragendem Stellenwert für die Jugend im niederbayerischen Raum“, umreißt Schulamtsdirektor Klaus Sterner vom Staatlichen Schulamt Passau die Bedeutung der Messe. „Diese Veranstaltung ist für unsere Region unverzichtbar“, stimmt er als Vertreter der Schulen im Arbeitskreis SchuleWirtschaft mit seinem Ko-Vorsitzenden Stefan Aigner, der die Seite der Wirtschaft vertritt, überein. „Wir haben aktuell und in Zukunft einen hohen Bedarf an beruflich Qualifizierten und niederbayernweit werden uns in zehn Jahren 24000 Nachwuchs- und Fachkräfte fehlen“, verdeutlicht Aigner die angespannte Lage. „Deshalb brauchen wir auch in Zeiten der Pandemie eine Plattform, die den Jugendlichen und Betrieben ein Kennenlernen und eine erste Kontaktaufnahme ermöglicht“, stellt Aigner klar. Von der Notwendigkeit einer solchen Plattform sind auch die bisherigen Projektpartner der Ausbildungsmesse überzeugt. Nicht nur Dr. Klaus Stein von der Bundesagentur für Arbeit, Oberbürgermeister Jürgen Dupper und Landrat Raimund Kneidinger befürworten das digitale Messekonzept, sondern auch die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und die Industrie- und Handelskammer stehen dahinter.

Wichtige Eckdaten des Konzeptes stehen bereits fest. Vom 15. bis 19. März 2021 erhalten alle Ausbildungsinteressierten die Möglichkeit, Firmen aus der Region auf einer Onlineplattform kennenzulernen. „Auf dieser Plattform wollen wir Schülern und Betrieben möglichst einfache Kommunikationswege anbieten und dabei die Sprache der Jugend sprechen“, erklärt Sterner. Deshalb arbeiten die Verantwortlichen mit dem jungen Start-up „Oabat.de“ zusammen, das bereits im November die virtuelle Ausbildungs- und Arbeitsbörse im Landkreis Freyung-Grafenau mitorganisierte. Freilich wird die Messe in Stadt und Landkreis Passau eine Nummer größer ausfallen, die Vorbereitung intensiver sein. Nach mehreren Arbeitstreffen präsentierte nun Nikolas Adjan, Mitglied der Geschäftsführung bei Oabat.de, die einzelnen Bausteine.

So können sich die Schüler über eine App oder auf einer Website Beiträge und Kurzvideos verschiedener Firmen aus der Region ansehen. Mit Hilfe der angebotenen Chat-Funktion können sie direkt mit den Ansprechpartnern der Betriebe in Kontakt treten und ähnlich wie bei Whatsapp-Textnachrichten oder Bild- und Tondateien austauschen. Pushnachrichten informieren die Schüler, sobald sie von den Betrieben eine Antwort erhalten. Wer sich nicht traut, diesen ersten Schritt über die Chat-Funktion zu tun, kann die Like-Funktion nutzen und die Firma liken, für die er sich interessiert. „Stellen sie sich einfach die Messe-Situation vor“, erläutert Adjan diese Funktion. „Es gibt Schüler, die interessiert bei einem Messestand stehen, aber zu schüchtern sind, um das Gespräch zu eröffnen und darauf warten, dass ein Ansprechpartner der Firma auf sie zugeht. Mit einem Like signalisieren diese Schüler einer Firma ihr Interesse und deren Ansprechpartner können nun per Chat mit den Schülern Kontakt aufnehmen.“ Die App biete Schülern aber auch die Möglichkeit, sich direkt für einen Praktikumsplatz oder eine Ausbildungsstelle zu bewerben. „Dadurch wird der Weg zwischen Interesse und Bewerbung besonders kurz“, unterstreicht Adjan. Bereits im Vorfeld sollen die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen und so wie bisher einen Leitfaden erhalten, um ihre Schülerinnen und Schüler auf die digitale Ausbildungsmesse im Unterricht gezielt vorzubereiten. Die Lehrkräfte, die für den Bereich Berufsorientierung an den Stadt- und Landkreisschulen zuständig sind, erhalten eine Einladung zu einer Informationsveranstaltung per Videokonferenz nach den Weihnachtsferien.

In der Messewoche ist dann für den 17. März der sogenannte Highlight-Tag geplant. An diesem Tag können sich die verschiedenen Arbeitgeber in einem Live-Stream präsentieren und die Schülerinnen und Schüler können gesammelt Fragen stellen. Viele der bisherigen Aussteller meldeten sich bereits für die virtuelle Messe an, doch „wir wollen aus der Not eine Tugend machen“, kündigt Aigner an. „Bisher mussten wir wegen der Größe der Dreiländerhalle immer vielen Interessenten absagen, doch auf der digitalen Plattform haben mehr als 120 Aussteller Platz“, freut sich Aigner. Alle interessierten Firmen und Betriebe können sich noch bis 29. Januar 2021 direkt  unter www.ausbildungsmesse-passau.online oder unter folgender E-Mail-Adresse anmelden: unternehmen[at]@ausbildungsmesse-passau[dot].online