News Sonstiges

15.10.2024 , SINUS-Studie 2024: Wie ticken Jugendliche in Deutschland?

SINUS-Studie 2024

Die SINUS-Studie 2024 gibt einen tiefen Einblick in die Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland. Die Untersuchung zeigt eindrucksvoll, welche Werte, Sorgen und Zukunftswünsche die junge Generation prägen – und liefert wertvolle Erkenntnisse für Eltern, Schulen und Unternehmen.

Die SINUS-Studie 2024 wirft einen tiefen und vielseitigen Blick auf die Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland.
In einer Zeit voller Krisen – vom Klimawandel bis hin zu gesellschaftlichen Spannungen – zeigt die Studie, wie diese jungen Menschen ihren Alltag erleben, welche Werte ihnen wichtig sind und wie sie ihre Zukunft gestalten wollen.

 

Die Werte der jungen Generation 

Jugendliche von heute legen großen Wert auf soziale Bindungen. Familie, Freund*innen und Treue stehen für viele an erster Stelle. Besonders betont wird die Wichtigkeit von Vertrauen und Ehrlichkeit in Beziehungen, sei es innerhalb der Familie oder im Freundeskreis. Gleichzeitig wird das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Leistung deutlich – viele Jugendliche streben nach Autonomie, guten Schulnoten und beruflichem Erfolg. Interessanterweise hat auch der Wert der Gesundheit stark an Bedeutung gewonnen, was unter anderem auf die Erfahrungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

 

Lebenswelten – Vielfalt der Jugendkulturen 

Die SINUS-Studie teilt die Jugendlichen in sieben verschiedene Lebenswelten ein, die ihre unterschiedlichen Einstellungen, Werte und Lebensstile widerspiegeln. Dazu gehören:

  1. Traditionell-Bürgerliche: Jugendliche, die Wert auf Familie, Ordnung und traditionelle Werte legen.
  2. Adaptive Pragmatiker*innen: Sie wollen Erfolg, streben aber auch nach einem harmonischen, geregelten Leben.
  3. Prekäre: Diese Jugendlichen haben oft mit Unsicherheit zu kämpfen und blicken mit Sorge auf ihre Zukunft.
  4. Konsum-Materialist*innen: Geld und Besitz spielen für sie eine zentrale Rolle, oft auch als Ausdruck von Status.
  5. Experimentalist*innen: Sie lieben es, Neues auszuprobieren, Grenzen zu überschreiten und sich selbst zu verwirklichen.
  6. Neo-Ökologische: Stark von Umweltthemen und Nachhaltigkeit geprägt, stehen sie für eine grünere und gerechtere Welt.
  7. Expeditiv-Kreative: Freiheitsliebend und unkonventionell suchen sie das Abenteuer und wollen die Welt verändern.

Diese Lebenswelten verdeutlichen die Vielfalt der jungen Generation, die sich in ihren Zielen, Ängsten und Prioritäten stark unterscheidet.

 

Zukunftsoptimismus trotz Krisen

Trotz der vielen Herausforderungen und Krisen, mit denen sich die Jugendlichen konfrontiert sehen – wie dem Klimawandel, der Inflation und dem Ukrainekrieg – bleibt der Grundoptimismus erhalten. Sie sind sich bewusst, dass die Zukunft unsicher ist, aber viele von ihnen entwickeln Strategien, um mit diesen Unsicherheiten umzugehen. Dabei spielt Sport eine große Rolle als Ausgleich und Stressbewältigung.

 

Gesellschaftliche Krisen als Alltagserfahrung 

Die Krisen unserer Zeit werden von den Jugendlichen als fast normal empfunden. Themen wie der Klimawandel, Energieknappheit, Migration, Ungerechtigkeit und Diskriminierung sind für sie allgegenwärtig. Besonders in den bildungsnahen Gruppen wird die Klimakrise als zentrale Herausforderung gesehen, während bildungsferne Gruppen weniger tief in die Thematik eintauchen, sie jedoch auch nicht ignorieren. Dennoch haben sich Werte wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit über die gesamte junge Generation hinweg etabliert.

 

Mental Health und Social Media 

Ein weiteres großes Thema für Jugendliche ist ihre mentale Gesundheit. Viele suchen auf Social Media nach Inspiration, Austausch und Unterstützung. Plattformen wie Instagram oder TikTok werden nicht nur zur Unterhaltung genutzt, sondern auch, um über Themen wie Achtsamkeit und psychische Gesundheit zu sprechen. Gleichzeitig sind Jugendliche zunehmend sensibilisiert für Fake News und die negativen Seiten der sozialen Medien, wie Hasskommentare oder Cybermobbing.

 

Der Lernort Schule 

Die Schule bleibt für die meisten Jugendlichen der zentrale Ort, an dem sie sich nicht nur auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten, sondern auch soziale Erfahrungen machen. Viele Jugendliche äußern jedoch Kritik an der Chancengleichheit und berichten von Diskriminierungserfahrungen. Besonders der Einsatz digitaler Medien im Unterricht wird von den Jugendlichen oft als unzureichend wahrgenommen. Sie wünschen sich, besser auf die digitalisierte Arbeitswelt vorbereitet zu werden.

Fazit: Die SINUS-Studie 2024 zeigt, dass Jugendliche von heute nicht nur mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind, sondern auch ein starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Sicherheit und Selbstverwirklichung haben. Sie sind sozial und ökologisch engagiert, aber auch leistungsorientiert und optimistisch – trotz aller Krisen.

Mehr Informationen unter: Wie ticken Jugendliche? SINUS-Jugendstudie 2024 | SINUS-Institut