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Virtuelle Ausbildungsmesse „LastWeek“ vom 21. bis 25. Sept. 2020
Rückmeldungen der ausstellenden Unternehmen
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde in diesem Jahr statt der eintägigen Präsenzmesse in der Zeit vom Montag, den 21.09., bis Freitag, den 25.09.2020, die Ausbildungsmesse unter dem Namen LastWeek in einem virtuellen Format durchgeführt. Wie in den letzten Jahren hat das Referat für Arbeit und Wirtschaft die Erfahrungen der Ausstellerinnen und Aussteller nach der Veranstaltung im Rahmen einer Online-Befragung erhoben. Die Rücklaufquote liegt bei 70 % (23 von 33 Unternehmen haben sich beteiligt). Nachfolgend sind die wesentlichen Ergebnisse der Online-Befragung zusammengefasst.
35 % der Betriebe boten bis zu zwei Ausbildungsplätze an, 35 % drei bis 15 und 30 % mehr als 15 (der Höchstwert betrug 50 Ausbildungsplätze). Im Durchschnitt belief sich die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze auf 12,45. Durch einige Betriebe mit einem großen Ausbildungsplatzangebot ist das arithmetische Mittel nicht gut geeignet für die Beschreibung der Verteilung. Daher wird ergänzend auf den Median zurückgegriffen, der den Wert 5 hat. Das bedeutet, dass jeweils die Hälfte der Unternehmen ein bis fünf bzw. mehr als fünf freie Ausbildungsplätze angeboten hat.
76 % der Unternehmen haben sich auf der LastWeek zum ersten Mal an einer virtuellen Messe zur Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beteiligt. 5 % haben bislang auf einer und 19 % auf mehreren Messen entsprechende Erfahrungen gesammelt. Fast alle ausstellenden Unternehmen zählen Jugendliche aus Mittel- und Realschulen zu ihren Zielgruppen. Mehr als die Hälfte nennen Eltern und Lehrkräfte und knapp die Hälfte Geflüchtete. Es überrascht, dass zwar fast die Hälfte der ausstellenden Unternehmen Gymnasiast*innen zu ihrer Zielgruppe zählen, aber nur gut gut ein Viertel Jugendliche aus Fachoberschulen.
Bei einem Vergleich der Zielgruppenerreichung der Ausbildungsmessen LastMinit 2019 und LastWeek 2020 fällt auf, dass die ausstellenden Unternehmen der Meinung sind, ihre Zielgruppen bei der virtuellen Messe schlechter erreicht zu haben als bei der Präsenzmesse des Vorjahres. So betrug der Durchschnittswert im Jahr 2019 auf der Skala von 1 für „sehr gut“ bis 10 für „sehr schlecht“ 2,66, wobei der schlechteste Skalenwert 5 war. Im Jahr 2020 vergaben hingegen 37 % der Unternehmen Skalenwerte zwischen 6 und 10 und der Durchschnittswert beträgt 5,55. Auf eine hohe Zufriedenheit mit der Zielgruppenerreichung der Präsenzmesse des Jahres 2019 folgte also eine durchschnittliche Zufriedenheit bei der virtuellen Messe des Jahres 2020.
Fast alle Unternehmen geben an, dass sie bei der LastWeek einfach einmal ein virtuelles Messeformat ausprobieren wollten. Mit der Organisation der Messe und der eingesetzten Plattform zeigen sie sich mehrheitlich zufrieden. Ebenso geben fast alle Ausstellerinnen und Aussteller an, dass der Personaleinsatz während der virtuellen Messe geringer ist als bei Präsenzmessen. Knapp die Hälfte bewertet den Aufwand für die Gestaltung des virtuellen Messestandes als hoch. Mit der einwöchigen Dauer der Messe besteht überwiegend Einverständnis, lediglich 17 % befürworten eine kürzere Dauer. Kein einziges Unternehmen erachtet den zeitlichen Aufwand während der Messe als hoch. 43 % der Ausstellerinnen und Aussteller geben an, dass sich die Messeteilnahme für ihre Organisation gelohnt hat.
83 % der befragten Unternehmen verweisen darauf, dass es für sie nicht transparent war, wie stark ihr Messestand besucht wurde. 68 % geben an, dass sie einen besseren Besuch der Messe erwartet hätten, für 55 % waren zu wenig Ausstellerinnen und Aussteller vertreten. 83 % sind der Überzeugung, dass virtuelle Messeformate den persönlichen Kontakt nicht ersetzen können, aber trotzdem halten es 65 % für möglich, auch nach der Corona-Pandemie für die Besetzung ihrer Ausbildungsplätze virtuelle Formate einzusetzen.
Die meisten Unternehmen sind der Meinung, dass sich der Besuch der Messe für das Publikum gelohnt hat. Auf die Frage, für wie informativ für sie die LastWeek-Ausbildungsmesse für die Besucher*innen bewerten, konnten sie auf einer Skala von 1 für „sehr informativ“ bis 10 für „gar nicht informativ“ antworten. Mit einem Durchschnittswert von 3,39 bewerten sie die Messe als informativ für die Besucher*innen. Dieser Wert kommt allerdings nicht an die entsprechende Bewertung der LastMinit 2019 heran, bei der der Informationsgrad mit durchschnittlich 2,23 eingestuft wurde.
Die vielfältigen technischen Möglichkeiten einer Online-Messe wurden von den Betrieben genutzt. Alle boten für die Besucherinnen und Besucher mindestens einen Kanal zur Kontaktaufnahme an (Video-Chat, Live-Chat, Kontaktaufnahme über soziale Medien, Hochladen von Bewerbungsunterlagen, Vereinbarung von Telefongesprächen und Angebot der E-Mail-Kommunikation) und fast alle machten davon Gebrauch, Materialien zum Download anzubieten oder Bildergalerien bzw. Videos einzustellen. Von Seiten der Besucher*innen wurden die von den Unternehmen angebotenen Kontaktmöglichkeiten allerdings insgesamt nur selten in Anspruch genommen.
Insgesamt bewegt sich die Zufriedenheit der Ausstellerinnen und Aussteller auf einem mittleren Niveau und liegt unter der Zufriedenheit mit den bisherigen LastMinit-Messen. Die meisten Unternehmen nutzten die Möglichkeit der LastWeek, um erstmals Erfahrungen mit einer Online-Messe zu sammeln. Alle Unternehmen signalisieren das Interesse, sich auch bei einer Wiederholung der Messe im kommenden Jahr zu beteiligen, wobei gut ein Viertel das davon abhängig macht, ob dann noch Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie bestehen.
Es kann festgehalten werden, dass es innerhalb des kurzen zeitlichen Vorlaufs von knapp zwei Monaten gelungen ist, eine geeignete Plattform für Online-Messen zur Verfügung zu stellen und 33 Aussteller*innen für die Teilnahme an der Ausbildungsmesse zu gewinnen.
Zusätzlich zur LastMinit organisiert das Referat für Arbeit und Wirtschaft seit 2017 jeweils im Frühjahr die Ausbildungsmesse FirstMinit, auf der Jugendliche Kontakte zu Firmen knüpfen und die Unternehmen Unterstützung bei der Besetzung ihrer Ausbildungsstellen für das im Herbst beginnende Ausbildungsjahr finden können. Im Januar 2020 wurde außerdem erstmals die Ausbildungsmesse Pflege vom Referat für Arbeit und Wirtschaft organisiert. Auf dieser Messe können sich Jugendliche, ihre Eltern sowie ausländische Fachkräfte, Quereinsteige*rinnen und Berufsrückkehrer*innen bei Unternehmen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich informieren und direkt bewerben. Aufgrund der Corona-Pandemie ist geplant, die LastMinit und die Ausbildungsmesse Pflege im Jahr 2021 ebenfalls als digitale Online-Messen durchzuführen. Dabei kann auf die Erfahrungen aus der LastWeek zurückgegriffen werden.
Ansprechpartner:
Herr Robert Hanslmaier
Tel: 233-25156
Referat für Arbeit und Wirtschaft
Kommunale Beschäftigungspolitik und Qualifizierung Münchner
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